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German to French: Marx, Engels und die Globalisierung (Mergels, Thomas) in "Zeithistorische Forschungen" General field: Social Sciences Detailed field: Economics
Source text - German „Das Bedürfnis nach einem stets ausgedehnteren Absatz für ihre Produkte jagt die Bourgeoisie über die ganze Erdkugel. Überall muß sie sich einnisten, überall anbauen, überall Verbindungen herstellen. Die Bourgeoisie hat durch ihre Exploitation des Weltmarkts die Produktion und Konsumtion aller Länder kosmopolitisch gestaltet. An die Stelle der alten lokalen und nationalen Sebstgenügsamkeit und Abgeschlossenheit tritt ein allseitiger Verkehr, eine allseitige Abhängigkeit der Nationen voneinander.“
Diese kurze Beschreibung der Handlungslogik der kapitalistischen Bourgeoisie ist relativ alt. Sie stammt aus dem „Kommunistischen Manifest“ und wurde Ende 1847, Anfang 1848 verfasst. Zu dieser Zeit war die internationale Verflechtung der Wirtschaft indes noch ein dünnes Rinnsal, gemessen an den Entwicklungen des späteren 19. Jahrhunderts. Von „Globalisierung“ in unserem heutigen Sinn würde man noch nicht sprechen – damals wurde gerade über Friedrich Lists Werbung für eine nationale Ökonomie diskutiert. Dennoch kann man Marx und Engels einen scharfen Blick auf die Prozesse attestieren, die da ins Haus standen. Sie haben frühzeitig die universelle Ausbreitungslogik der kapitalistischen Wirtschaftsformen erkannt. Mehr noch: Sie haben die Folgen dieser Wirtschaftsformen für die soziale und kulturelle Kohäsion von Gesellschaften beschrieben. Der industrielle Kapitalismus mit seinem zentralen Klassengegensatz zwischen Bourgeoisie und Proletariat bewirkt, so Marx und Engels, eine Auflösung aller hergebrachten gesellschaftlichen Beziehungen. Die Bourgeoisie sei nicht traditionell, sondern revolutionär; sie löse auch diejenigen Bindungen, die sie selber geschaffen habe. Die Nation werde untergehen in den Nivellierungstendenzen der weltmarktorientierten Wirtschaft. Religiöse Bindungen, die Familie und kulturelle Traditionen hätten keinen Bestand mehr.
In dem Maße, wie der Weltkapitalismus in die Krise gerät, gerät er auch in die Kritik. Marx und Engels sind plötzlich wieder aktuell geworden. Weit über die Hälfte der Deutschen findet, dass die Marx’sche Lehre heute noch ihren Sinn habe. Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx warnt davor, seinen Namensvetter zu unterschätzen , und „Das Kapital“ ist ausverkauft – was bis vor kurzem wohl niemand vermutet hätte. Besonders wenn es um die Globalisierung geht, greift man gern zu Marx und Engels, denn in manchen Kreisen gelten sie nicht nur als Analytiker, sondern auch als Chefkritiker der Globalisierung. Vor allem bei der Partei „Die Linke“ ist diese Position beliebt. Sahra Wagenknecht betonte in einer Rede vor dem Europäischen Parlament im November 2007, dass die Globalisierung „gemacht“ sei: „[…] die Globalisierung ist kein naturläufiger Prozess, auch wenn das gern so dargestellt wird, sie ist selbst Ergebnis von Politik. Sie wurde politisch gemacht mit jeder Maßnahme zur weiteren Deregulierung und Liberalisierung des internationalen Kapitalverkehrs, mit der Erpressung von Entwicklungsländern, ihre Kapitalmärkte zu öffnen und ausländische Übernahmen zuzulassen, – sie wird gemacht von den großen Industriestaaten und nicht zuletzt von der Europäischen Union.“ Auch andere Linke nehmen Marx in dieser Weise wahr. Die Organisation „Linksruck“ lud Pfingsten 2002 zu „Rosa-Luxemburg-Tagen“ ein, die sich mit der Globalisierung beschäftigen sollten. In der Einladung hieß es: „Schon vor 150 Jahren gab es ‚Globalisierungskritiker‘. Karl Marx war der erste, der systematisch erklären konnte, warum der Kapitalismus nicht im Interesse der Menschen funktioniert und immer wieder zu Krisen und Kriegen führt. Gleichzeitig entwickelte er aber auch eine revolutionäre Strategie heraus aus Ungerechtigkeit und Unterdrückung.“
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Solchen Perzeptionen soll im Folgenden eine kurze Analyse entlang des Werks von Marx und Engels gegenübergestellt werden. Welche Vorstellungen von „Globalisierung“ hatten die beiden Theoretiker des Kapitalismus? Welche Funktion hatte diese im Modell der kapitalistischen Produktionsweise, das vor allem Marx entwarf? Kann man ihn als Kritiker des Globalisierungsprozesses in Beschlag nehmen?
Zunächst sollen wesentliche Schritte der Kapitalismusanalyse nachgezeichnet werden (1.). Sodann soll die prognostische Qualität der Aussagen in den Blick genommen werden. Darauf aufbauend ist zu diskutieren, inwieweit die Marx’sche Analyse im Kontext der heutigen Globalisierung (und ihrer Kritik) von Wert ist (2.).
1. Die Kapitalismusanalyse bei Marx und Engels
Sowohl Marx als auch Engels bezogen die Verve ihrer Analyse und ihrer Kritik zunächst aus der Prägung unmittelbaren Erlebens. In den Jahren 1842–1844 hielt sich Friedrich Engels, Wuppertaler Fabrikantensohn und insoweit Nachwuchsbourgeois, in Manchester auf, um in einer Filiale der väterlichen Firma Berufspraxis zu erlangen. Hier lernte er den englischen Industriekapitalismus kennen, der sich damals in einer Phase stürmischer Rationalisierung und technischer Modernisierung befand. In Manchester begann der englische Industriekapitalismus, und Engels bekam dies hautnah mit. England blieb für die folgenden Untersuchungen des Industriekapitalismus die Blaupause, das Vorbild. Der „Workshop of the World“ stand indes nicht für Globalisierung im heutigen Sinne, also die Dezentrierung der wirtschaftlichen Institutionen, sondern für eine unter nationalem Monopol betriebene Ausweitung der Verkehrsformen, die durch die Machtentfaltung des britischen Empire unterfüttert war. Man muss im Blick behalten, dass wir es im Grunde mit zwei unterschiedlichen Typen von Globalisierung zu tun haben.
Marx befand sich seit 1849 in London. Hier, im Zentrum der englischen Weltmacht, begegnete er der Globalität des Empire. Er war weniger als Engels mit dem Elend der englischen Arbeiterklasse konfrontiert, aber desto mehr mit der Handelsmacht der Londoner Bourgeoisie – und mit den Initiativen, diese zu bekämpfen. Die deutschen politischen Emigrantenkreise waren seine Welt.
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Diese unterschiedlichen Erfahrungen finden sich in den Modi wieder, mit denen Marx und Engels den Kapitalismus beschrieben. Engels’ Bericht über die Lage der Arbeiterklassen in England, den er gleich nach seiner Rückkehr aus England 1844 niederschrieb, atmete den Schock dieser Anschauung des boomenden Kapitalismus und seiner Schattenseiten; noch lange war Engels’ Blick auf den Kapitalismus von einer primär moralischen Sicht geprägt. Deutlich findet sich diese bereits in seinen „Umrissen zu einer Kritik der Nationalökonomie“, die er während seines Aufenthalts in England 1843/44 schrieb: Handel war demnach immer „legaler Betrug“ und Ausbeutung eine Angelegenheit, die nach moralischen Maßstäben zu messen war. „Haben wir nicht die Barbarei der Monopole gestürzt, rufen die Heuchler aus, haben wir nicht die Zivilisation in entfernte Weltteile getragen, haben wir nicht die Völker verbrüdert und Kriege vermindert? – Ja, das alles habt ihr getan, aber wie habt ihr es getan! […]
Ihr habt die Enden der Erde zivilisiert, um neues Terrain für die Entfaltung eurer niedrigen Habsucht zu gewinnen; ihr habt die Völker verbrüdert, aber zu einer Brüderschaft von Dieben, und die Kriege vermindert, um im Frieden desto mehr zu verdienen, um die Feindschaft der einzelnen, den ehrlosen Krieg der Konkurrenz, auf die höchste Spitze zu treiben! Wo habt ihr etwas aus reiner Humanität, aus dem Bewußtsein der Nichtigkeit des Gegensatzes zwischen dem allgemeinen und individuellen Interesse getan?“
Von Engels stammt aber auch die Voraussetzung der radikalen Systemkritik, nämlich deren nationalökonomische Orientierung. Als Unternehmer wusste Engels sehr gut, worum es ging, wenn er über die Bewegungsgesetze des Kapitals schrieb. Der Freihandel war demnach der Inbegriff des internationalen Kapitalismus, und Freihandel war in Engels’ Perspektive ein Raubsystem. Hier zeigte sich der stilprägende Einfluss des englischen industriellen Kapitalismus, der unter dem Schutz des Empire ökonomisch die Welt kolonisieren konnte.
Marx hingegen war zunächst kein Nationalökonom, sondern ein an Hegel geschulter Philosoph, und als solcher argumentierte er nicht moralisch, sondern mit den Logiken des Systems. Als Oppositioneller des Vormärz sah er den Kapitalismus als politisches Konfliktfeld zwischen Bourgeoisie und Proletariat. Auch für Marx war der Freihandel ein typisches Tauschsystem des Kapitalismus; er deutete ihn aber anders als Engels. In seiner „Rede über die Frage des Freihandels“, die er am 19. Januar 1848 in Brüssel hielt, verarbeitete er die aktuelle Diskussion um die Abschaffung der Getreidezölle in England. Die Freihandelsbefürworter argumentierten, dass eine Abschaffung der Zölle billigeres Brot für die Arbeiter ermöglichen würde. Marx sah es umgekehrt: Nicht zum Wohl der Arbeiter solle der Freihandel eingeführt werden. Es sei das Kapital, das von nationalen Schranken in Gestalt von Zöllen befreit sein wolle. Dennoch sprach sich Marx für den Freihandel aus, weil er erwartete, dass eine Internationalisierung des Wirtschaftsverkehrs auch den internationalen Gegensatz zwischen Proletariat und Bourgeoisie auf die Spitze treiben werde.
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Die Denkfigur, die damit angedeutet wurde, hatten Marx und Engels in der „Deutschen Ideologie“ vertieft (1845/46). Dort argumentierten sie zum ersten Mal, dass der Kapitalismus seinen eigenen Gegensatz hervortreibe: „Die große Industrie universalisierte trotz dieser Schutzmittel die Konkurrenz (sie ist praktische Handelsfreiheit, der Schutzzoll ist in ihr nur ein Palliativ, eine Gegenwehr in der Handelsfreiheit), stellte die Kommunikationsmittel und den modernen Weltmarkt her, unterwarf sich den Handel, verwandelte alles Kapital in industrielles Kapital und erzeugte damit die rasche Zirkulation und Zentralisation der Kapitalien. […] Sie erzeugte im Allgemeinen überall dieselben Verhältnisse zwischen den Klassen der Gesellschaft und vernichtete dadurch die Besonderheit der einzelnen Nationalitäten. Und endlich, während die Bourgeoisie jeder Nation noch aparte nationale Interessen behält, schuf die große Industrie eine Klasse, die bei allen Nationen dasselbe Interesse hat und bei der die Nationalität schon vernichtet ist, eine Klasse, die wirklich die ganze alte Welt los ist und zugleich ihr gegenübersteht.“
Gemeint war das Proletariat, das – als Agent der Weltgeschichte – die Historie auf eine neue Stufe hebe. Diese dialektische Bewegung findet sich bei Marx in vielerlei Variationen, und sie ist zu einem Standardargument der Linken geworden: Die Entwicklung des industriellen Kapitalismus wird als Entwicklung zur Internationalisierung empfunden. Die industrielle Bourgeoisie, die die Nation geschaffen hat und von ihr abhängt, muss – so die These – die Internationalisierung vorantreiben, die schließlich die Domäne des Antikapitalismus wird. Die internationale Arbeiterbewegung kennt kein nationales Zuhause mehr, weil sie ohne Rücksicht auf menschliche oder lokale Bindungen dahin gehen muss, wo man den Proletariern Arbeit anbietet.
Wenn man ein wenig genauer nachliest, wirkt diese Betonung des Internationalen wie Rhetorik oder wie eine logische Schlussfolgerung, die zwar theoretische Plausibilität hat, aber keine erfahrungsmäßige Rückbindung. Die Internationalität des industriellen Kapitals ist nämlich im Grunde diejenige eines nationalen Kapitals. Im „Kommunistischen Manifest“ erweist sich dies an der Wortwahl. Die Bourgeoisie habe es geschafft, aus unabhängigen Provinzen eine Nation, eine Regierung zu machen; umgekehrt würden auf Arbeiterseite die „vielen Lokalkämpfe von überall gleichem Charakter zu einem nationalen, zu einem Klassenkampf“ zentralisiert. Klassenkampf wird im „Kommunistischen Manifest“ noch lange nicht als international dargestellt, denn: „Das Proletariat eines jeden Landes muß natürlich zuerst mit seiner eigenen Bourgeoisie fertig werden. “Die Internationalisierung zeigt sich zwar unausweichlich am Horizont; sie ist aber im „Kommunistischen Manifest“ noch nicht expliziert.
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Im Umfeld der Revolution sah Marx diese Prozesse zudem aus einem bestimmten politischen Blickwinkel. Die Erwartung, dass binnen kurzem die kommunistische Bewegung ans Ruder kommen werde, schloss um diese Zeit eine genauere ökonomische Beschreibung von Globalisierungsprozessen eigentlich aus. Die Hoffnung auf eine kommunistische Revolution erfüllte sich aber nicht, so dass Marx sich nach 1849, nun in London, daran machte, eine ökonomische Begründung für das Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit und für seine Geschichtsphilosophie zu liefern. Nach jahrzehntelangen Vorarbeiten erschien 1867 der erste Band des „Kapitals“, in dem er den Prozess der Wertschaffung durch das Kapital, die Logiken der Ausbeutung und auch die mentalen Folgen des Kapitalismus untersuchte. Die Internationalisierung dieser Prozesse fand sich nun ebenfalls näher dargestellt. Marx beschrieb im „Kapital“ ein ökonomisches System, das von ungeheurer Dynamik geprägt ist und ständig über sich hinauswachsen muss – vor allem deshalb, weil es Waren produziert. „Ware“ ist bei Marx ein Begriff von zentraler Bedeutung. Eine Ware ist etwas, was der Fabrikant nicht herstellt, weil er es benötigt, sondern weil er es verkaufen will: Ihn interessiert nicht der Gebrauchs-, sondern der Tauschwert. Das ist nur deshalb möglich, weil die Produzenten – also die Arbeiter – nicht die Produktionsmittel in der Hand haben (die Fabriken, das Kapital, das Wissen). Historisch neu ist: Sie sind frei, nicht mehr leibeigen. Also können sie dem Kapitalisten ihre Arbeitskraft zur Ausbeutung verkaufen, und diese verwandelt sich in Waren. Nur Arbeit schafft Wert, und der Wert einer Ware ermisst sich aus der Menge an Arbeitskraft, die in sie investiert wurde. Warum Gold und Diamanten teuer sind, liegt für Marx auf der Hand: weil diese Güter selten und schwer zu fördern sind – es steckt also viel Arbeit darin.
Im Kapitalismus wird alles zu einer Ware. Alles wird produziert, um es zu verkaufen. Das gilt nicht zuletzt für die wichtigste Ware: die Arbeitskraft. Auch sie wird verkauft, und auch ihr Wert errechnet sich aus den Investitionen, die nötig sind, um sie zu schaffen bzw. zu reproduzieren. Ein Arbeiter muss essen und schlafen, er braucht eine Wohnung und Kleider. Er muss auch Kinder bekommen, denn irgendwer muss den Arbeiter ersetzen, wenn er stirbt. Das bekommt der Arbeiter bezahlt – aber auch nicht mehr. Marx’ These ist: Da gibt es einen Überschuss. Um sich in dieser Weise selber zu reproduzieren, bräuchte ein Arbeiter vielleicht sechs Stunden. Aber er hat ja seine ganze Arbeitskraft verkauft, das heißt, der Kapitalist kann diese Arbeitskraft bis zur Erschöpfung ausnutzen. Der Arbeiter muss also weiterarbeiten, und die in dieser Zeit geschaffenen Werte eignet der Kapitalist sich an. Das ist die Theorie vom Mehrwert, die das zentrale Scharnier in Marx’ Theorie darstellt. Er argumentierte – durchaus gegen Engels’ moralische Sicht –, dass es sich beim Kapitalismus nicht um ein ungerechtes System handle, denn der Arbeiter bekomme ja den Wert seiner Ware „Arbeitskraft“ auf Heller und Pfennig ersetzt. Kapitalismus bedeutete mit Marx: Freie Arbeiter verkaufen ihre Arbeitskraft – zu dem Wert, den sie hat. Aber die Arbeitskraft hat die spezielle Eigenschaft, mehr Wert schaffen zu können, und der Käufer, der Kapitalist, eignet sich diesen Überschuss (den Mehrwert) an.
Translation - French « Poussée par le besoin de débouchés toujours nouveaux, la bourgeoisie envahit le globe entier. Il lui faut pénétrer partout, s’établir partout, créer partout des moyens de communication. Par l’exploitation du marché mondial, la bourgeoisie donne un caractère cosmopolite à la production et à la consommation de tous les pays. Au désespoir des réactionnaires, elle a enlevé à l’industrie sa base nationale. Les vieilles industries nationales sont détruites, ou sur le point de l’être. Elles sont supplantées par de nouvelles industries dont l’introduction devient une question vitale pour toutes les nations civilisées. »
Cette courte description de la logique d’action de la bourgeoisie capitaliste est relativement ancienne. Rédigée fin 1847, début 1848, elle est extraite du Manifeste du parti communiste. Toutefois, par rapport aux évolutions de la fin du 19ème siècle, l’interdépendance économique internationale ne constituait à l’époque qu’un timide courant. On ne pouvait pas encore parler de « mondialisation » au sens actuel du terme – la mise en avant d’une économie nationale proposée par Friedrich List faisait alors à peine l’objet de discussions. Il faut néanmoins admettre que Marx et Engels portèrent un regard affuté sur les processus alors sur le point de se mettre en place, et cernèrent la logique de propagation du système économique capitaliste à un niveau international bien à temps. Mieux encore : ils en décrivirent les conséquences sur la cohésion sociale et culturelle des sociétés. Selon eux, en raison de son antagonisme de classe opposant la bourgeoisie et le prolétariat, le capitalisme industriel entraînerait une dissolution de tous les rapports sociaux conventionnels. La bourgeoisie n’est pas traditionnelle, mais révolutionnaire ; elle brise les liens qu’elle a elle-même créés. Les tendances au nivellement d’une économie axée sur le marché mondial seront la cause de l’effondrement de la nation tout entière. Les liens religieux, la famille et les traditions ne seront plus.
Alors que le monde capitaliste n’en est plus qu’à subir une crise, il subit également la critique. Marx et Engels sont soudainement ramenés sur le devant de la scène. Plus de la moitié des Allemands estiment la doctrine marxiste encore pertinente aujourd’hui. Reinhard Marx, archevêque de Munich, appelle à ne pas sous-estimer son homonyme ; Le Capital est arrivé à épuisement , une rupture de stock que personne n’aurait imaginée jusqu’à encore très récemment. Dès lors qu’il s’agit de mondialisation, c’est à Marx et Engels qu’on fait le plus naturellement référence car dans certains milieux, ils ne font pas seulement figure d’analystes mais également de critiques majeurs du phénomène. Leur popularité est indiscutable au sein du parti socialiste allemand Die Linke. Lors d’un discours prononcé devant le Parlement européen en novembre 2007, Sahra Wagenknecht insiste : selon, elle, la mondialisation serait « établie ». « […] la mondialisation n’est pas un processus naturel, même si certains aimeraient la présenter de cette façon. La mondialisation est le fruit de la politique. C’est une création politique, due aux mesures prises pour dérèglementer et libéraliser le mouvement international des capitaux. Cette création se poursuit chaque fois qu’un pays en développement est forcé par le chantage à ouvrir son marché financier, permettant ainsi les rachats étrangers. C’est une création des pays industrialisés, et en particulier de l’Union européenne. » D’autres partisans de la gauche perçoivent Marx de la même manière. A la Pentecôte de l’année 2002, l’organisation socialiste Linksruck lance une invitation aux Journées Rosa Luxemburg, un événement censé couvrir le phénomène de la mondialisation. Sur l’invitation, on pouvait lire : « Il y a 150 ans déjà, les premiers critiques de la mondialisation faisaient entendre leur voix. Karl Marx fut le premier à pouvoir expliquer de manière systématique pourquoi le capitalisme ne servait pas les intérêts du peuple et sera toujours cause de crises et de conflits mondiaux. Marx s’inspire alors de l’injustice et de l’oppression pour élaborer une stratégie révolutionnaire. »
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Ces perceptions seront comparées aux travaux de Marx et d’Engels au cours d’une brève analyse proposée ci-après. Comment ces deux théoriciens du capitalisme se représentaient-ils cette « mondialisation » ? Quelle était la fonction de celle-ci dans le modèle de production capitaliste principalement élaboré par Marx ? Ce dernier peut-il être considéré comme critique du processus de mondialisation ?
Nous détaillerons d’abord les étapes essentielles de l’analyse du capitalisme (1.). Ensuite, nous étudierons la qualité pronostique des affirmations de Marx et Engels (2.). C’est sur cette base qu’il conviendra de discuter de la valeur de l’analyse marxiste dans le contexte actuel de mondialisation (et de sa critique).
1. L’analyse du capitalisme chez Marx et Engels
Marx comme Engels concentrent d’abord la verve de leur analyse et de leur critique sur les vestiges de leur expérience personnelle. Friedrich Engels, fils d’un industriel de Wuppertal et donc jeune bourgeois, s’installe à Manchester entre 1842 et 1844 afin d’acquérir de l’expérience professionnelle au sein d’une filiale de l’entreprise paternelle. Il y découvre le capitalisme industriel anglais, alors en fébrile rationalisation et modernisation technique. C’est à ce moment-là qu’il se rapproche cette idéologie qui prend alors naissance à Manchester . L’Angleterre est prise comme exemple de modèle de capitalisme industriel dans de nombreuses études encore aujourd’hui. Cependant, le Workshop of the World ne représente pas la mondialisation au sens actuel du terme – la décentralisation des institutions économiques – mais une expansion industrielle des modes de transport dans le cadre d’un monopole national, sous-tendue par l’essor de l'empire britannique. Il est important de bien garder à l’esprit qu’il s’agit là de deux formes distinctes de mondialisation.
Karl Marx se trouve à Londres depuis 1849, au cœur de cette grande puissance mondiale qu’était la Grande-Bretagne, et s’y accointe avec la globalité de l’empire. Il est moins confronté qu’Engels à la misère de la classe ouvrière anglaise, mais bien plus que lui à la puissance commerciale de la bourgeoisie londonienne et aux initiatives entreprises pour la combattre. Les émigrés politiques allemands sont son univers.
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Ces expériences de vie transparaissent dans la manière dont Marx et Engels décrivent le capitalisme. Le rapport qu’Engels rédige sur la situation de la classe ouvrière en Angleterre, peu après son retour en 1844, palpite du choc qu’il ressentit une fois confronté à l’essor du capitalisme et à ses zones d’ombre ; la manière dont il perçoit le capitalisme est longtemps marquée d’une vision essentiellement morale, manifeste dans son Esquisse d’une critique de l’économie politique, qu’il écrit entre 1843 et 1844 lors de son séjour en Angleterre. Le commerce est donc toujours une « escroquerie légale », où l’exploitation est évaluée sur base de critères moraux. « N’avons-nous pas renversé la barbarie des monopoles, s’écrient les pharisiens ? N’avons-nous pas porté la civilisation dans les régions les plus reculées ? N’avons-nous pas fait fraterniser tous les peuples ? N’avons-nous pas diminué le nombre des guerres ? – Oui, vous l’avez fait, mais comment ? […] Vous avez civilisé les extrémités de la terre, mais c’est pour ouvrir de nouveaux champs d’action à votre basse cupidité. Grâce à vous les peuples sont des frères ; mais c’est une fraternité de voleurs. Vous avez diminué le nombre des guerres : mais c’est pour gagner davantage durant la paix, c’est pour porter à son dernier degré l’hostilité entre les individus et les guerres sans honneur de la concurrence ! – Quand donc avez-vous agi par pure humanité, par la conscience de l’inexistence de l’antagonisme entre l’intérêt général et l’intérêt particulier ? »
La critique radicale du système – et donc de l’orientation de l’économie nationale – doit également ses prémisses à Engels. Lui-même entrepreneur, il sait parfaitement de quoi il parle lorsqu’il aborde le sujet des lois de mouvement de capitaux. Le libre-échange, quintessence du capitalisme international, n’est à ses yeux rien d’autre qu’un système de cambriolage. A cet égard, protégée par l’empire, toute l’influence caractéristique du capitalisme anglais pouvait coloniser l’économie mondiale.
A l’origine, Marx n’est en revanche pas un spécialiste de l’économie nationale, mais un philosophe initié à la pensée hégélienne. Il ne base donc pas son argumentation sur la morale en tant que telle, mais plutôt sur la logique du système. Partisan de l’opposition au cours de la période du Vormärz, il perçoit le capitalisme comme un terrain de conflit politique entre la bourgeoisie et le prolétariat. A l’instar d’Engels, il considère le libre-échange comme typique du système capitaliste, mais l’interprète différemment. Dans son Discours sur le libre-échange, qu'il prononce à Bruxelles le 19 janvier 1848, il aborde la question de l’abolition des Corn Laws au Royaume-Uni, alors fortement d’actualité . Les partisans du libre-échange prétendent alors que la suppression des droits de douane permettrait aux travailleurs de se procurer du pain meilleur marché. Marx, lui, voit les choses autrement : selon lui, le libre-échange ne sert pas les intérêts des travailleurs, le capital cherche tout simplement à se libérer de ses entraves nationales que sont les droits de douane. Marx plaide néanmoins en faveur du libre-échange car il aspire à ce que l’internationalisation des échanges commerciaux pousse à l’extrême l’antagonisme international entre la bourgeoisie et le prolétariat.
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Cette figure de pensée est approfondie par Marx et Engels dans leur Idéologie allemande (1845/46). Ils y affirment pour la première fois que le capitalisme suscite ses propres contradictions : « En dépit de ces moyens de protection, la grande industrie rendit la concurrence universelle (elle représente la liberté commerciale pratique, et les douanes protectrices ne sont chez elle qu'un palliatif, une arme défensive à l'intérieur de la liberté du commerce), elle établit les moyens de communication et le marché mondial moderne mit le commerce sous sa domination, transforma tout capital en capital industriel et engendra de ce fait la circulation (perfectionnement du système monétaire) et la centralisation rapide des capitaux. […] En général, elle créa partout les mêmes rapports entre les classes de la société et détruisit de ce fait le caractère particulier des différentes nationalités. Et enfin, tandis que la bourgeoisie de chaque nation conserve encore des intérêts nationaux particuliers, la grande industrie créa une classe dont les intérêts sont les mêmes dans toutes les nations et pour laquelle la nationalité est déjà abolie, une classe qui s'est réellement débarrassée du monde ancien et qui s'oppose à lui en même temps. »
Le prolétariat, protagoniste de l’histoire mondiale, passe alors un nouveau cap. Ce mouvement dialectique se retrouve dans de nombreuses variantes chez Marx et est devenu un argument standard de la gauche : le développement du capitalisme industriel est perçu comme un développement vers l'internationalisation. La bourgeoisie industrielle a créé la nation et dépend d’elle – elle doit, en théorie, promouvoir l'internationalisation, qui finit par entrer dans le domaine de l'anticapitalisme. Le mouvement ouvrier international ne connait plus de foyer national car il doit se rendre là où le travail est disponible aux prolétaires, nonobstant les liens sociaux ou locaux.
Mais en y regardant d’un peu plus près, si mettre ainsi l’accent sur la dimension internationale en tant que rhétorique ou conclusion logique n’est pas dénué d’une certaine plausibilité théorique, cette attitude ne repose néanmoins sur aucune base empirique. Car en effet, l'internationalité du capital industriel est en réalité l’internationalité du capital national. Les formulations du Manifeste du parti communiste le laissent clairement transparaître : la bourgeoisie est parvenue à réunir des provinces indépendantes en une seule nation ; à l’inverse, du côté de la classe ouvrière, les « nombreuses luttes locales, qui partout revêtent le même caractère, [sont centralisées] en une lutte nationale, en une lutte de classes » .
La lutte des classes est loin d’être présentée comme internationale dans le Manifeste du parti communiste, où Marx et Engels écrivent qu’« il va sans dire que le prolétariat de chaque pays doit en finir, avant tout, avec sa propre bourgeoisie » . L’internationalisation se profile bien à l’horizon, mais elle n’est pas encore explicite dans le Manifeste.
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Dans ce contexte de révolution, Marx perçoit en outre ces processus sous un angle politique. L’assurance que le mouvement communiste prendrait bientôt la barre exclut alors une description économique plus précise des processus de mondialisation. Mais l'espoir d'une révolution communiste ne se concrétise pas ; en 1849, à Londres, Marx entreprend donc de fournir une justification économique à la relation entre capital et travail et à sa philosophie de l'histoire. Après des décennies de travaux préparatoires, le premier volume du Capital parait en 1867. L’ouvrage traite du processus de création de valeur par le capital, des logiques d'exploitation et des conséquences mentales du capitalisme , et détaille l’internationalisation de ces différents phénomènes. Marx y décrit un système économique empreint d’une dynamique phénoménale et qui n’a de cesse de se surpasser, essentiellement car il engendre des biens. La notion de « bien » est un thème central chez Marx. Un bien est un produit que le fabricant développe car il cherche à vendre, et non pour son propre besoin. L’utilité du bien l’intéresse moins que sa valeur d’échange. Cela n’est seulement possible car les producteurs du bien – donc, les travailleurs – n’ont pas le moyen de production entre les mains (les usines, le capital, la connaissance). Elément nouveau : la main d’œuvre est constituée d’hommes libres, le servage est aboli. C’est ainsi qu’elle peut vendre son travail aux capitalistes, qui l’exploite pour en produire des biens. Le travail est l’unique créateur de valeur ajoutée, tout comme la valeur d’un bien est déterminée par la quantité de travail investie pour le produire. La raison pour laquelle l’or et les diamants sont si coûteux est évidente pour Marx : puisque ces biens sont aussi rares que leur manufacture est ardue, la quantité de travail requise à leur production sera plus importante.
Chaque chose est un bien aux yeux du capitalisme. Tout est produit dans le but d’être vendu. Cette affirmation est entre autres valable pour le plus important des biens : le travail. Lui aussi peut être vendu, et sa valeur est également calculée en fonction des investissements nécessaires à sa production et à sa reproduction. Un travailleur doit pouvoir se nourrir et se reposer, il a besoin de vêtements pour se couvrir et d’un toit pour s’abriter. Il doit également pouvoir se reproduire, car il faudra le remplacer après sa mort. Le travailleur est donc payé – puis il ne l’est plus. Selon Marx, il existe une forme de surplus. Admettons que six heures soient nécessaires au travailleur pour qu’il puisse se reproduire. Mais étant donné qu’il vend la totalité de son travail, le capitaliste peut exploiter cette main d’œuvre jusqu’à épuisement. Le travailleur se retrouve donc forcé de continuer à travailler, et le capitaliste s’approprie la valeur ajoutée fournie par ce labeur. C’est la théorie de la plus-value, charnière de l’idéologie marxiste. Marx prétend donc – tout à fait à l’encontre de la vision moraliste d’Engels – que le système capitaliste n’est pas injuste puisque le travailleur touche la valeur du fruit de son travail au centime près. Selon Marx, le capitalisme permet au travailleur libre de vendre son travail au prix de sa vraie valeur. Mais la main d’œuvre possède la singulière caractéristique de pouvoir ajouter de la valeur à un bien, et l’acheteur – le capitaliste – s’approprie alors ce surplus (le surtravail).
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Translation education
Master's degree - Université libre de Bruxelles
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Years of experience: 4. Registered at ProZ.com: Jun 2019.
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Bio
I have just graduated from my Master's degree in Literary & Social Sciences translation, and am eager to start a carreer as a freelance translator. French is my native language, but I pursued my educational path in Dutch and have always been exposed to the English language. The language combination I picked in university is German and Russian, which makes me able to translate texts from all four languages into my mothertongue. I lived in Moscow for six month during a student's exchange, and spend a lot of my free time in Germany, Austria and the United-Kingdom, to improve my language skills as assiduously as possible.
Literature and literary translating is my biggest passion. I love reading, and I am fascinated with the challenge of succeeding to reciprocate an author's genius into my own language. I have also always been fascinated by philosophy and economy, I am very politically involved and cherish ethical values such as human and animal rights, or the defense of the environment. I also advocate a better lifestyle for all, and am therefore very interested in health topics such as nutrition, sports and fitness.
I have already acquired some experience in the field by providing some volunteer translations, but also by working for different companies and art centres:
- I have worked on projects for the Centre Pompidou of Paris: I was asked to translate contemporary art samples, articles and flyers from Russian into French, about the work of Russian artists A. Monastyrsky and N. Panitkov, called "Collective Actions".
- I had the chance to be given an internship at the Foreign Rights Department of French publishing house "Editions Albin Michel" in Paris, during which I was asked to translate samples of their newest novels and lifestyle guides from French into English. These samples were used as prospecting material, to convince potentially new clients to enter into translations contracts with the house.
Keywords: french, english, dutch, german, russian, literature, poetry, human sciences, art, music. See more.french, english, dutch, german, russian, literature, poetry, human sciences, art, music, philosophy, economy, environment, ethics, animal, human rights, travel, tourism, cooking, nutrition, fitness, health, sports. See less.