betriebliche(s) Eingliederung(smanagement) - BEM

English translation: integration management programme

GLOSSARY ENTRY (DERIVED FROM QUESTION BELOW)
German term or phrase:betriebliches Eingliederungsmanagement - BEM
English translation:integration management programme
Entered by: Isabel Severing

22:52 Jun 8, 2010
German to English translations [PRO]
Bus/Financial - Human Resources
German term or phrase: betriebliche(s) Eingliederung(smanagement) - BEM
Hi, someone's job description includes responsibility for 'betriebliche Eingliederung' (or for 'betriebliches Eingliederungsmanagement, BEM).

What could I possibly call this, or how could I possibly describe it in English?

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) muss seit 2004 per Gesetz betrieben werden (see ref below). Ich weiss nicht, ob das rein deutsche Gesetzgebung ist, oder vielleicht europäische? The latter doesn't seem to be the case, or maybe I'm just too daft to find something.

Anyway, any company is required by law to follow up cases where an employee is on sickleave for more than x nbr of days within a 12-month period. To simplify, if they don't follow up the case, they can't sack the employee if he/she is later ends up so sick that he is unable to work. They can only do so if they have offered the employee assistance.

Any help/ideas much appreciated. Thx in advance!


The below is from http://www.betriebliche-eingliederung.de/

Im Rahmen einer Gesetzesnovelle von Mai 2004 schreibt das Sozialgesetzbuch in § 84 Abs. 2 SGB IX betriebliches Eingliederungsmanagement vor.

Das bedeutet konkret:

„Sind Beschäftigte innerhalb eines Jahres länger als 6 Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig, klärt der Arbeitgeber mit der zuständigen Interessenvertretung (...), mit Zustimmung und Beteiligung der betroffenen Person die Möglichkeit, wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden wird und mit welchen Leistungen oder Hilfen erneuter Arbeitsunfähigkeit vorgebeugt und der Arbeitsplatz erhalten werden kann (betriebliches Eingliederungsmanagement).“
(§ 84 Abs. 2 SGB IX)
Isabel Severing
Local time: 03:30
integration management programme
Explanation:
For employees that may be on sick leave for an extended period, many employers provide an integration management programme. Such programmes are designed to confirm the reason for the sickness or disability, and design a work reintegration programme, for example starting with reduced hours to bring the employee successfully back into working life.
http://www.oecd.org/dataoecd/4/29/42834395.pdf

--------------------------------------------------
Note added at 4 hrs (2010-06-09 03:41:44 GMT)
--------------------------------------------------

Was ist Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)?

Zum Schutz der Arbeitnehmer/-innen, die längere Zeit krank waren bzw. sind, wurde 2004 das Betriebliche Eingliederungsmanagement (kurz: BEM) eingeführt (für juristisch Interessierte: Neufassung des § 84 Absatz 2 des Sozialgesetzbuchs 9).

Dieses schreibt vor, dass der Arbeitgeber einem Beschäftigten, der sechs Wochen lang arbeitsunfähig ist - dauerhaft oder zusammengefasst über ein Jahr - die Teilnahme an einem Eingliederungsprozess anbieten muss. Es beginnt mit der Einladung zu einem Gespräch mit einem Fall- oder Disability-Manager.

Wichtig:
Das Gesetz gilt für alle Beschäftigten und alle Betriebe, und ist in erster Linie ein Angebot an den Mitarbeiter. Wenn es einen Betriebs- oder Personalrat gibt, muss dieser am BEM beteiligt werden.

D.h. auch für den rechtlichen Hintergrund:
Der Mitarbeiter kann die Teilnahme auch ablehnen bzw. jederzeit abbrechen, ohne dass für ihn (Anmerkung aus Erfahrung: theoretisch) Nachteile entstehen.

Wie lautet das Ziel des Programms?
Arbeitsunfähigkeit überwinden, erneute Krankheit vorbeugen und den Arbeitsplatz des Betroffenen erhalten.

Was kann so ein Programm in der Praxis beinhalten?
U.a. können Medizinische Beratung, Schulungen, Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe, Umorganisation der Arbeitszeiten oder des Arbeitsplatzes dazu gehören.

Die Realität:
In einer Zeit der Arbeitsplatzunsicherheit trauen sich viele Arbeitnehmer nicht mehr, sich für längere Zeit krankschreiben zu lassen oder gar zur Reha zu gehen - auch wenn der behandelnde Arzt dafür sehr klar plädiert. Die Erfahrung einiger Betroffener, die nach ihrer mehrwöchigen Reha im Unternehmen - natürlich mit anderer Begründung - gekündigt wurden, möchte ich hier auch nicht verschweigen.

Das BEM - eigentlich ein Programm zum Vorteil der Arbeitnehmer - wird darüberhinaus in manchen Betrieben dazu genutzt, in den einzelnen Gesprächen den Arbeitnehmern Druck zu machen, die bereits länger krank sind bzw. waren (leider kenne ich Gespräche im Führungskreis eines Unternehmens, die sich um dieses Thema drehten). Darüberhinaus wird das BEM in Klein- und Mittelunternehmen des Öfteren sehr lax gehandhabt, u.a. durch Unkenntnis. So existieren die Ängste der Mitarbeiter teilweise sicherlich zu Recht.

Trotz allem möchte ich Mut machen.

Mein Tipp:
Besprechen Sie bereits während Ihrer Krankschreibung mit Ihrem behandelnden Arzt, wie und ob Sie gegebenenfalls aufgrund Ihrer Krankheit berufliche Veränderungen anstreben sollten bzw. ob an Ihrem Arbeitsplatz Veränderungen notwendig sind (tlw. bei orthopädischen Krankheiten ja oft sehr schnell machbar). Vereinbaren Sie mit Ihm, wie Sie im Unternehmen vorgehen sollen.

Und gehen Sie das BEM offensiv an. Verstecken Sie sich nicht, lassen Sie sich jedoch auch nicht unter Druck setzen. Ihr Arzt behandelt Ihre Krankheit, nicht Ihr Arbeitgeber. Zeigen Sie jedoch auch, dass Sie selbst an der Bewältigung Ihrer Krankheit arbeiten - und seien Sie offen für konstruktive Vorschläge. Blocken Sie nicht ab. Die Tatsache, dass Sie leider (schwer) krank waren bzw. sind, besteht. Gleichzeitig besteht jedoch auch Ihr Recht, dass sich Ihr Arbeitgeber mit Ihnen gemeinsam Gedanken macht, wie und ob Ihr Arbeitsplatz verändert werden kann, damit in Zukunft weitere längere Krankschreibungen verhindert werden können.
http://www.sozialblog.com/blog/2008/08/was-ist-betriebliches...
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casper (X)
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Thanks very much - the OECD site is pretty convincing.
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casper (X)
3internal integration management
Johanna Timm, PhD


  

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internal integration management


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Johanna Timm, PhD
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integration management programme


Explanation:
For employees that may be on sick leave for an extended period, many employers provide an integration management programme. Such programmes are designed to confirm the reason for the sickness or disability, and design a work reintegration programme, for example starting with reduced hours to bring the employee successfully back into working life.
http://www.oecd.org/dataoecd/4/29/42834395.pdf

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Was ist Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)?

Zum Schutz der Arbeitnehmer/-innen, die längere Zeit krank waren bzw. sind, wurde 2004 das Betriebliche Eingliederungsmanagement (kurz: BEM) eingeführt (für juristisch Interessierte: Neufassung des § 84 Absatz 2 des Sozialgesetzbuchs 9).

Dieses schreibt vor, dass der Arbeitgeber einem Beschäftigten, der sechs Wochen lang arbeitsunfähig ist - dauerhaft oder zusammengefasst über ein Jahr - die Teilnahme an einem Eingliederungsprozess anbieten muss. Es beginnt mit der Einladung zu einem Gespräch mit einem Fall- oder Disability-Manager.

Wichtig:
Das Gesetz gilt für alle Beschäftigten und alle Betriebe, und ist in erster Linie ein Angebot an den Mitarbeiter. Wenn es einen Betriebs- oder Personalrat gibt, muss dieser am BEM beteiligt werden.

D.h. auch für den rechtlichen Hintergrund:
Der Mitarbeiter kann die Teilnahme auch ablehnen bzw. jederzeit abbrechen, ohne dass für ihn (Anmerkung aus Erfahrung: theoretisch) Nachteile entstehen.

Wie lautet das Ziel des Programms?
Arbeitsunfähigkeit überwinden, erneute Krankheit vorbeugen und den Arbeitsplatz des Betroffenen erhalten.

Was kann so ein Programm in der Praxis beinhalten?
U.a. können Medizinische Beratung, Schulungen, Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe, Umorganisation der Arbeitszeiten oder des Arbeitsplatzes dazu gehören.

Die Realität:
In einer Zeit der Arbeitsplatzunsicherheit trauen sich viele Arbeitnehmer nicht mehr, sich für längere Zeit krankschreiben zu lassen oder gar zur Reha zu gehen - auch wenn der behandelnde Arzt dafür sehr klar plädiert. Die Erfahrung einiger Betroffener, die nach ihrer mehrwöchigen Reha im Unternehmen - natürlich mit anderer Begründung - gekündigt wurden, möchte ich hier auch nicht verschweigen.

Das BEM - eigentlich ein Programm zum Vorteil der Arbeitnehmer - wird darüberhinaus in manchen Betrieben dazu genutzt, in den einzelnen Gesprächen den Arbeitnehmern Druck zu machen, die bereits länger krank sind bzw. waren (leider kenne ich Gespräche im Führungskreis eines Unternehmens, die sich um dieses Thema drehten). Darüberhinaus wird das BEM in Klein- und Mittelunternehmen des Öfteren sehr lax gehandhabt, u.a. durch Unkenntnis. So existieren die Ängste der Mitarbeiter teilweise sicherlich zu Recht.

Trotz allem möchte ich Mut machen.

Mein Tipp:
Besprechen Sie bereits während Ihrer Krankschreibung mit Ihrem behandelnden Arzt, wie und ob Sie gegebenenfalls aufgrund Ihrer Krankheit berufliche Veränderungen anstreben sollten bzw. ob an Ihrem Arbeitsplatz Veränderungen notwendig sind (tlw. bei orthopädischen Krankheiten ja oft sehr schnell machbar). Vereinbaren Sie mit Ihm, wie Sie im Unternehmen vorgehen sollen.

Und gehen Sie das BEM offensiv an. Verstecken Sie sich nicht, lassen Sie sich jedoch auch nicht unter Druck setzen. Ihr Arzt behandelt Ihre Krankheit, nicht Ihr Arbeitgeber. Zeigen Sie jedoch auch, dass Sie selbst an der Bewältigung Ihrer Krankheit arbeiten - und seien Sie offen für konstruktive Vorschläge. Blocken Sie nicht ab. Die Tatsache, dass Sie leider (schwer) krank waren bzw. sind, besteht. Gleichzeitig besteht jedoch auch Ihr Recht, dass sich Ihr Arbeitgeber mit Ihnen gemeinsam Gedanken macht, wie und ob Ihr Arbeitsplatz verändert werden kann, damit in Zukunft weitere längere Krankschreibungen verhindert werden können.
http://www.sozialblog.com/blog/2008/08/was-ist-betriebliches...

casper (X)
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Thanks very much - the OECD site is pretty convincing.

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agree  Steffen Walter
4 hrs
  -> Thank you, Herr Walter
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